Düren schneidet mit Note 4,3 wieder schlecht ab. Platz 92 von 113.
Trotz einer Reihe von umgesetzten Maßnahmen der Stadt schneidet Düren im Vergleich zu 2020 unverändert ab. Für uns zeigt das weiterhin, dass der Fokus auf Schutzstreifen auch an vielbefahrenen Straßen weder geeignet ist, den Radverkehrsanteil, noch das subjektive Sicherheitsempfinden von Radfahrenden zu steigern.
Im bundesweiten Ranking befindet sich Düren in der Stadtgrößenklasse 50-100.000 Einwohnern auf Platz 92 von 113. Besonders schlecht waren erneut die Ergebnisse zu Fragen nach der Sicherheit beim Radfahren in Düren.
Alle Ergebnisse im Detail sind auf der Internetseite des ADFC veröffentlicht:
https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse.
Konzepte und Verträge nicht umgesetzt
Wären wenigstens einige der zahlreichen Maßnahmen, die im Klimaschutzteilkonzept Mobilität angekündigt wurden, tatsächlich umgesetzt worden, sähe das heute schon anders aus. Davon sind wir überzeugt und wir verweisen unter anderem auf die Planungen von Fahrradstraßen, Radschnellwegen, ausreichenden und komfortablen Abstellmöglichkeiten, Falschparker-freien Wegen und vielem mehr.
Nicht zuletzt weisen wir auch darauf hin, dass laut aktuellem Koalitionsvertrag alle „vierspurigen und überbreiten Straßen (…) auf zwei Fahrspuren für den motorisierten Verkehr für sichere Fahrradwege zurückgebaut werden“ sollen. Von all dem ist bis heute nichts zu sehen.
Dabei hätten Maßnahmen wie diese durchaus das Potenzial, mehr Menschen dazu zu bewegen, sich in der „Stadt der kurzen Wege“ öfter aufs Rad statt in den Pkw zu setzen, sind wir uns sicher. Dies zeigen nicht nur zahlreiche progressivere Städte und Best-Practice-Beispiele in der ganzen Welt, sondern auch die Verkehrswissenschaft.
Innenstadtring-Konzept
Neben der fehlenden Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen kritisieren wir außerdem, dass es der Politik bis heute nicht gelungen ist, ein Gesamt-Konzept zu entwickeln und zu kommunizieren, welches die vielen guten Maßnahmenvorschläge bündelt und dabei auch das Potenzial hat „die Menschen mitzunehmen“.
Bereits seit Herbst 2019 setzen wir uns deshalb für das von uns entwickelte Innenstadtring-Konzept ein und erneuern die Forderung, dass sich Politik und Verwaltung endlich konkret damit beschäftigen:
Eine Machbarkeitsstudie oder etwas Vergleichbares sind das Mindeste, was jetzt kommen muss. Politik und Verwaltung müssen endlich liefern, falls sie die selbst gesetzten Ziele wirklich erreichen wollen. Die Maßnahmen, die es dafür braucht, liegen längst auf dem Tisch. Der marode Abwasserkanal eröffnet gerade außerdem die vielleicht einmalige und letzte Chance, den angekündigten ´Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung´ doch noch umzusetzen.
Weitere Informationen zum Innenstadtringkonzept
Nun werben wir schon seit Herbst 2019 für unser Innenstadtringkonzept. Weil dieses Konzept den Autoverkehr unterm Strich höchstens minimal belastet, sollte das ausreichen, Ängste im Hinblick auf die nächste Wahl auszuräumen.
Die eingangs erwähnte Vorschläge der Koalition bieten keine Lösungen für die Schützenstraße, Hohenzollernstraße und Bonner Straße. Im Innenstadtringkonzept werden auch hier Quantensprünge für den Radverkehr erreicht. Als Bonus kommt noch dazu, dass das Konzept eine pragmatische Lösung auch für die Aachener Straße ermöglicht (Zweirichtungsradweg).
Im vergangenen Herbst hat ProRad sich zum Thema Trennung vom Kfz-Verkehr zu Wort1 gemeldet (Anlass: Schutzstreifen, und Schulradverkehr). Denn unsere Aufforderung vom Frühjahr, endlich ein anderes belastbares Konzept zu beschließen, das dem Innenstadtring ebenbürtig ist, blieb unbeantwortet.
Wir fordern eine Machbarkeitsstudie für den Innenstadtring. Das ist das Mindeste. Jedenfalls, wenn die Koalition nicht in der Lage ist, ein ebenbürtiges – gerne auch besseres – Gesamtkonzept vorzulegen – ein Konzept, welches von innen nach außen betrachtet schlüssig ist, und ggf. auch Anpassungen im Radvorrangroutenkonzept mit sich bringen kann. .Das Konzept muss auch der Tatsache Rechnung tragen, dass viele Radfahrende Ziele an der Innenstadt vorbei ansteuern.
Weitere Infos hier: https://prorad-dn.de/dossier/#innenstadtring
Dass sich die FKT-Ergebnisse nicht verbessert haben, seitdem unser zentrales Verkehrskonzept (angeblich) „konsequent umgesetzt“ wird, ist bezeichnend. Bin mal auf die politischen Reaktionen gespannt. Falls es die denn geben sollte…
Also 170 Euro jährlich für das Fahrradparkhaus zu zahlen finde ich nicht zuviel. Man kann natürlich auch alles für umsonst fordern. Das Fahrrad steht sicher dort und Familie Seifert ist steht hilfreich zur Seite.
Was ich nicht so gut finde ist der marode bauliche Zustand….
Es war nicht wirklich anders zu erwarten. Auch ich habe bei der Umfrage mitgemacht, aber am vielen Punkten ging die Fragestellung an den Problemen vorbei.
Ich fahre eigentlich häufig mit dem Fahrrad, ich bin obendrein Zugpendler. Aber mittlerweile sträube ich mich, mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, weil es dort immer wieder zu Beschädigungen am Fahrrad kommt. Fahrradparkhaus ist für mich keine Option, weil ich es nicht einsehe, aus Kostengründen das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad zu fahren und dort dann einen teuren Fahrradparkplatz zu nehmen. Das Parken mit dem Auto ist entweder umsonst oder im Verhältnis fast genau so teuer – und aus Bequemlichkeit nehme ich bei unbeständigem Wetter eher das Auto.
Zudem nervt es mich wahnsinnig, dass für mich als Radfahrer nahezu jede Ampel rot ist. Da stehe ich dann im Regen, oder mitten auf der Linksabbiegerspur, während rechts die Autos an mir mit hoher Geschwindigkeit vorbeidonnern. Oder nachts mutterseelenallein an einer roten Ampel warten muss. Da fühlt man sich alles andere als sicher.
Meinen Kindern verbiete ich übrigens, mit dem Rad zur Schule zu fahren. Auf ihrer Stecke liegen viele unübersichtliche Straßeneinmündungen und -querungen, an denen man als Radfahrer unbedingt für die Autofahrer mitdenken muss, da man ansonsten sein Leben lässt.
Düren hat aber schon einiges auch für die Sicherheit getan. Die Umgestaltung der Wilhelmstrasse finde ich gut oder das Parkplätze nun so gestaltet sind, dass Dooringunfälle vermindert werden können. Aber es gibt noch viel Luft nach oben.