Radweg Kreuzau-Niederau

Eine unendliche Geschichte.

Aus Sicht von ProRad gibt es einen krassen Unterschied zwischen warmer Worte von Politikern für den Radverkehr und dessen Ausbau und der Realität. Beispiel zur Realität: Auch über drei Jahren nach unserer Petition für die Sanierung (Link mit nettem Video drin!) des Radweges an der L249 zwischen Niederau und Kreuzau ist immer noch nichts passiert.
Mitte 2018 wurde uns von Straßen.NRW auf Anfrage mitgeteilt, dass die Sanierung 2019 umgesetzt werden soll. Im Dezember aber hieß es, dass die Mittel voraussichtlich erst für 2020 bereitstehen. Allein das zuständige Ministerium entscheidet darüber, wurde uns mitgeteilt.
Am heutigen 28.1. fängt die Sanierung einer ebenfalls überfälligen Strecke an: die zwischen der L249 bei Drove und Thum (Richtung Wollersheim). Es betrifft hier allerdings keinen Radweg, sondern die Landstraße L250. Wir fragen uns: Warum passiert an der L249 immer noch nichts?

In Bezug zu den ‘warmen Worten’ von Politikern erinnern wir uns zunächst an die Aussage vom ehemaligen Verkehrsminister Groschek, wonach NRW in Sachen Radverkehr “die Anvantgarde der Republik” sei. Wir erinnern uns auch an das “Entfesselungsgesetz” vom frisch angetretenen Ministerpräsident Laschet. Für ProRad war das Anlass, einen Brief zu schreiben. Denn der gigantische Rückstau bei der Radwegsanierung sollte Gegenstand eines solchen Gesetzes sein. Wir erhielten eine Antwort von Verkehrsminister Wüst persönlich – leider jedoch ohne konkrete Zusagen. Der Minister setzt sich gemäß Zeitungsinterview dafür ein, dass der teure Radschnellwegebau nicht auf Kosten der Sanierung bestehender Radwege gehen darf. “Die sind nämlich teilweise in sehr schlechtem Zustand”. Im Herbst 2017 hatte Minister Wüst wie sein Vorgänger Groscheck ebenso hoffnungsvolle Worte für Radfahrer parat: “Die Radfahrer in NRW werden ihr Glück kaum fassen können”.

Bei allem ‘was bisher geschah’ kann ProRad nur zum Schluss kommen, dass Radwege bei der Landesregierung in keinster Weise die Priorität zu haben scheinen, die gemäß der ewig freundlich klingenden Worte der Politiker eigentlich zu erwarten gewesen wären.

Trotz der Erhöhung der Mittel;
trotz Dieselskandal.
Trotz diesbezügliches “Sofortprogramm”.

Ausgenommen sind natürlich einige “Leuchtturmprojekte” wie wenige Radschnellwege; mit diesen aber kann man in der Öffentlichkeit schön punkten.
Allerdings merken wir an, dass mehrere Besucher des Mobilitätstages in Düren (Juni 2018) gesagt haben, dass die Sanierung und Planung von innerörtlichen Radwegen in deren Augen wichtiger ist als Radschnellwege für größere Entfernungen.

Schließlich: Es gibt viele Radfahrer, die auch bei schlechter Witterung ihre tägliche Erledigungen per Rad meistern; sei es die Fahrt zum Arbeitsplatz, zur Schule oder zum Einkaufen. Oft muss man auf schlechter Infrastruktur durch Pfützen radeln. Es wäre ein Zeichen purer Wertschätzung dieser Radfahrer, wenn man eine einwandfreie Infrastruktur bereitstellt. Dann werden automatisch noch mehr Radfahrer dazu kommen – Qualität zieht immer! – , und den Autoverkehr klima- und umweltwirksam entlasten. Nicht mehr benötigte Mittel für Ausbau von Straßen für Kfz können dann mittelfristig eingespart – nein: für Radinfrastruktur verwendet werden.

4 Gedanken zu „Radweg Kreuzau-Niederau

  1. Das kann ich nur bestätigen. Der Schotter ist hochgradig gefährlich.
    Da waren die Pfützen besser. Dieser Weg ist so weder als Fuß- noch als Radweg nutzbar.

  2. Die Umleitung des Radweges zwischen Kreuzau und Niederau führt momentan an der Tennishalle und der Wohnanlage Malzfabrik vorbei. Dort ist jetzt Kies aufgebracht wurden um die Schlaglöcher auszugleichen. Der Kies ist so tief, dass an manchen Stellen ein Fahren unmöglich geworden ist, mit hohem Gefahrenpotential. Leider weiss ich nicht an wen man sich wenden kann

  3. Neben der schlechten Beschaffenheit des Radweges zwischen Kreuzau und Niederau an der L249 gibt es weder hier, noch an dem Weg zwischen Tennishalle Kreuzau, an der Malzfabrik vorbei bis ins Wohngebiet Niederau (In den Benden) eine Beleuchtung!

    Auch zwischen Niederau, Renkerstrasse Ortsausgang Richtung Rölsdorfer Siedlung gibt es am Feld vorbei, direkter Weg in die Siedlung, keine Beleuchtung und an der Straße entlang nur kleine Stücke Radweg. Ebenfalls teilweise ohne Beleuchtung.

    Die fehlede Beleuchtung empfinde ich nicht nur als unangenehm, sondern auch als extrem gefährlich. Mit dem Fahrradlicht allein sind Unebenheiten, Gegenstände und auch Personen / Tiere erst viel zu spät zu sehen und einzuschätzen. Dies wird durch die entlang der Straße entgegenkommenden blendenden Autoscheinwerfer noch verschlechtert.

    Hier wünsche ich mir eine deutliche Verbesserung!

  4. Ehrlich gesagt fühle ich mich als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse, wenn ich durch Pfützen und über Schlaglochpisten radeln muss.
    Radfahrer werden im wahrsten Sinne des Wortes k e i n e s w e g s wertgeschätzt wenn Radwege jahrzehntelang vernachlässigt werden. Das ist eher wie ein Tritt vor´s Schienbein.

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