ProRad-Vortrag und Diskussion im KOMM am 21. Juni

– zum Abschluss des diesjährigen Stadtradelns –

Im KOMM-Kulturzentrum an der Pleußmühle werden im Ausstellungsraum im Erdgeschoss zwei Themenbereiche im Fokus stehen. Herzlich willkommen!

Hinweis: Programm und Information ist nunmehr lediglich dokumentiert

Programm (Einlass ab 18:10)

18:30 Radfahr-Erfahrungen während des Stadtradelns
Nach einem Kurzvortrag zum Thema Radrouten folgt eine Diskussionsrunde, in der Sie sagen können, was Sie sich für Düren wünschen! Wir sammeln Anregungen. Das Ergebnis des Fahrradklima-Tests für Düren wird sicherlich auch in die Diskussion einfließen.
Zielgruppe: Vor allem diejenigen, die im städtischen Alltagsverkehr eher zögerlich auf das Fahrrad steigen.

ca. 19:15 Innenstadtringe als Einbahnstraßen
In einem halbstündigen Powerpoint-Vortrag von Rob Maris werden einige Innenstadtringe bzw. -ideen andernorts vorgestellt – und anschließend als Auffrischung unser eigenes Konzept kurz vorgestellt, welches lt. eines Experten von pgv-Alrutz „tatsächlich einen Charme entwickeln“ mag. Abschließend gibt es eine Fragerunde.
Zielgruppe: Alle, die sicher und schnell entlang der Innenstadt in andere Stadtteile fahren wollen oder einfach neugierig sind.

Ende ca. 20:15 (weitere Informationen nach dieser Textbox)

 

Appetitanreger: (3 Minuten Lesezeit)

Der Radverkehr in Düren wird seit Jahren im Vergleich zu anderen Vorhaben nachrangig behandelt. In den (städtebaulichen) Masterplan sind bisher viele Millionen geflossen. Das neue Hallenbad hat 20 Millionen gekostet. Das in Planung befindliche Innovationsquartier zwischen Arnoldsweilerstraße und Bahnanlagen wird ebenfalls Millionen verschlingen – wenn auch teilweise mit privatem Kapital. Beim Radverkehr ist die Größenordnung in jedem der genannten Bereiche um mehr als den Faktor 10 geringer. Das liegt daran, dass sich die Maßnahmen in Düren im Wesentlichen in das erschöpfen, was die Fahrradverbände „Pinselei“ nennen. In der Tat sind Markierungsarbeiten und Roteinfärbungen relativ günstig zu haben. In der Veldener Straße soll erstmals seit 20 Jahren wieder eine vom Autoverkehr getrennte Führung realisiert werden. Die Umsetzung des Konzepts der Radvorrangrouten wird viele Jahre in Anspruch nehmen, da der Stadtrat die einzelnen Routen nach und nach beschließen will. Hinzu kommt, dass zuerst die Routen angegangen werden, die relativ „harmlos“ sind und – trotz netter Details – keine wirklich wesentliche Verbesserung bringen; im Gegensatz zu Routen, die direkt an Verkehrsachsen entlang führen. Es fehlt der Mut, diese „kritischeren“ Routen zuerst anzugehen. Die erste Fahrradstraße in Düren soll weit vom Zentrum am Rand der Bebauung realisiert werden. Hier wären andere Routen viel sinnvoller. Vor allem, wenn man sich zum Ziel setzt, beim Fahrradklimatest 2024(!) besser abzuschneiden. Andere größere Städte in NRW sind bereits besser geworden.

Gelegentlich hören wir von Radfahrenden, wie begeistert sie von der niederländischen Radinfrastruktur sind. Politiker hingegen erklären in der Regel, dass die städtebauliche Topologie vieler dortiger Städte hierzulande „leider“ kaum realisierbar sei. Vor einem Jahr wurde dies in einer Runde mit Koalitionären der Koalition Zukunft erneut deutlich. Beiläufig wurde sogar geäußert, dass in Düren eigentlich genug für den Radverkehr getan wird. Das war sicher auch ein Grund, warum sich die Koalition nicht mit unserem Innenstadtring-Konzept anfreunden konnte. Zumal dafür weit mehr als „Pinselei“ vonnöten ist.
Aber gerade dieses Mehr eröffnet Perspektiven für die Umgestaltung von Straßen hin zu einer deutlich höheren Aufenthaltsqualität! Stichwort Paradigmenwechsel (auch dieser Begriff wurde einmal von einer Vertreterin der Ratskoalition bemüht).
Der o.g. Masterplan hat das gleiche Ziel. Mit richtigen Investitionen in den Verkehrsraum unterstützt man also auch die Ziele des Masterplans. Von den Innenstadtring-Beispielen und Ideen, die wir zeigen werden, zeigt besonders das Beispiel Eindhoven, wie Klotzen statt Kleckern zu einem beeindruckenden Ergebnis führen kann. Die beiden folgenden Bilder vom selben Ort (vorher/nachher) geben einen Vorgeschmack!


Bild: Google streetview (2022)

Ein Gedanke zu „ProRad-Vortrag und Diskussion im KOMM am 21. Juni

  1. Bei der etwas kurzfristig angekündigten Veranstaltung hielt sich die Teilnehmerzahl in Grenzen… aktuell beschäftigt uns der kastrierte Verkehrsversuch auf der Achse August-Klotz-Straße, hier ein Zitat aus dem Vortrag von Rob Maris:

    Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing betonte auf der Präsentation der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests mehrfach, dass die Umfrage des ADFC ein wichtiger Gradmesser für Fördermittel sei. Vor allem aber seien Lückenschlüsse wichtig, denn auch nur eine kurze Lücke auf einem ansonsten gut ausgebauten Radweg kann dafür sorgen, dass beispielsweise Eltern entscheiden, ihre Kinder dort nicht fahren zu lassen. Bei der Planung sollte man sich immer die Frage stellen, ob die Infrastruktur dem Sicherheitsbedürfnis der elfjährigen Laura, die Radfahren will und dem ihrer Eltern entspreche.

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