Pressemitteilung :: Coronabedingt keine Mahnwache :: eine Webseite wird eingerichtet
Der tödliche Unfall eines Radfahrers jährt sich zum ersten Mal
Am 21. März 2019 ist ein Radfahrer an der Aachener Straße in Düren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der junge Mann befuhr den Fahrradschutzstreifen, als er von einem Lastwagen, der in dieselbe Richtung unterwegs war, erfasst und tödlich verletzt wurde.
ProRad weist seit Langem immer wieder darauf hin, dass Schutzstreifen ihrem Namen leider nicht gerecht werden und deshalb insbesondere an viel befahrenen mehrspurigen oder überbreiten Straßen nicht das Mittel der Wahl sein dürfen. „Auch wenn uns die genaue Unfallursache nicht bekannt ist, zeigt der tödliche Unfall vom 21. März letzten Jahres deutlich, dass Radfahrer auf Schutzstreifen nicht sicher unterwegs sind“ so Tanja Malchow von ProRad. Jens Veith ergänzt: „Auf Schutzstreifen besteht nicht nur eine große Gefahr von sogenannten Dooring-Unfällen, wenn unvermittelt Autotüren geöffnet werden, sondern es wird von Autofahrern beim Überholen auch häufig nicht der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten, was für den Radfahrer nicht nur subjektiv sehr unangenehm ist, sondern auch zu einer erheblichen Gefährdung führt.“
Rob Maris, ebenfalls Mitglied bei ProRad, ergänzt: „Es geht kein Weg daran vorbei: Es wird mehr Platz fürs Rad gebraucht und vor allem ein Zwischenraum, der Fahrbahnen und Radstreifen effektiv trennt“. Wie das geht, wollte ProRad eigentlich am 21. März 2020 im Rahmen einer Mahnwache am Unfallort an der Aachener Straße deutlich machen. Mittels eines vorübergehenden „Umbaues“ der Aachener Straße sollte dargestellt werden, wie ein guter, komfortabler und sicherer Radstreifen aussieht.
„Aufgrund der Coronakrise haben wir uns nun aber entschieden, die Mahnwache vor Ort nicht durchzuführen“ berichtet Tanja Malchow.
Trotzdem möchten die Mitglieder von ProRad des Unfallopfers gedenken und ihr Mitgefühl mit dessen Angehörigen zum Ausdruck bringen. „Wir werden statt der Mahnwache eine Sonderseite auf unserer Webseite veröffentlichen.“ sagt Rob Maris.
Dort gibt es Bilder, auch vom Blumenschmuck aus der Zeit nach dem Unfall. Außerdem finden Interessierte auf der Webseite eine ausführliche Stellungnahme und es sollen auch Anregungen für eine sichere Radverkehrsführung an der Aachener Straße vorgestellt werden.