B56n Südlicher Teil eröffnet

Rad und Fußroute unterbrochen, da ist Körpereinsatz gefragt

13 Millionen Euro hat der südliche Teil der B56n gekostet, der jetzt eröffnet wurde.
Man erhofft sich von der Umgehung eine signifikante Entlastung der, durch die Stadt führenden, Bundesstraße B56.
Für Radfahrer ist die B56n jedoch in erster Linie eine Katastrophe. Die Umgehungsstraße durchtrennt vorhandene Radrouten, wie z.B. Düren – Merzenich. Radfahrer müssen größere Umwege in Kauf nehmen.

Die nagelneue Kreuzung B56n / Kölner Landstraße ist für den Radfahrer voll retro

ProRad hat den Zustand Anfang Juli genau unter die Lupe genommen und bei den zuständigen Stellen nachgefragt (Stadt, Kreis und Straßen.NRW).
Am 4.7. hatte ProRad eine Pressemeldung verfasst und an die Lokalmedien verschickt. Gedruckt wurde diese bisher nicht.

Hier nun die Onlineversion:

Radverkehr bleibt an neuer Kreuzung unberücksichtigt
ProRad Düren ist fassungslos

Die Arbeitsgemeinschaft ProRad Düren hat sich anlässlich eines Ortstermins den neuen Kreuzungsbereich der B56n mit der B264 (Kölner Landstraße angesehen) und ist fassungslos. Tanja Malchow von ProRad: „Im Kreuzungsbereich wurden zwar zahlreiche den Radverkehr betreffende Schilder aufgestellt, es entsteht aber der Eindruck, dass sich niemand der Verantwortlichen ernsthafte Gedanken über die Radverkehrsführung gemacht hat. Geeignete und den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Radverkehrsanlagen fehlen.“

Die Mitglieder von ProRad Düren zeigen sich entsetzt, in welch eklatanter Weise hier die Belange des Radverkehrs missachtet bzw. denen des motorisierten Verkehrs untergeordnet wurden. Roger Eichler: „Dies passt nicht in ein Bundesland, welches noch vom letzten Verkehrsminister als das „Fahrradland Nr. 1 in Deutschland“ bezeichnet wurde.“

Im Kreuzungsbereich sind – wenn überhaupt – nur kombinierte Rad-/Fußwege vorhanden, die bei lediglich 2,10 Metern Breite dann i.d.R. auch noch für beide Richtungen freigegeben sind. Darüber hinaus befinden sich auf diesen Zweirichtungsradwegen zahlreiche Hindernisse wie Laternen, Verkehrszeichen Blumenkübel, Schaltkästen und nicht zuletzt parkende Autos.

Erschwerend kommt hinzu, dass die relativ ruhige, parallel zur Kölner Landstraße verlaufende Alternativroute, die auf der Girbelsrather Straße vom Friedrich-Ebert-Platz nach Girbelsrath führt, nun von der B56n unterbrochen wird. Radfahrer, die die Kölner Landstraße meiden möchten, werden so gezwungen, einen Umweg über den schlecht gestalteten Kreuzungsbereich zu nehmen.

Rob Maris von ProRad Düren stellt fest: „Leider zeigt die Art der Umsetzung der Radverkehrsführung im Kreuzungsbereich der beiden Bundesstraßen nicht nur, dass geltende Vorschriften nicht eingehalten wurden, sondern auch, dass die Planer offenbar keinen Blick für die Bedürfnisse der Radfahrer haben, die doch denselben Stellenwert einnehmen sollen wie die des motorisierten Verkehrs.“

Große und wichtige Anliegen unserer Zeit sind der Schutz des Klimas, die Reduzierung von Feinstaub, weniger Lärm und Verkehr, mehr Gesundheit für die Menschen. Alle diese Ziele lassen sich durch mehr Radverkehr erreichen. Verkehrsplanungen wie die im Kreuzungsbereich der B56n mit der B264 tragen aber nicht dazu bei, dass Menschen auf´s Rad umsteigen und das Auto stehen lassen. Das geht besser, meinen die Mitglieder der AG ProRad!


ProRad Düren fordert, dass Radverkehrsanlagen entsprechend der gesetzlichen Vorschriften so gestaltet werden, dass es dem Radfahrer ermöglicht wird, sicher, ohne gefährliche Hindernisse auf einem gut und eindeutig geführten Weg unterwegs sein zu können ohne dabei mehrfach die Straßenseite wechseln oder an Ampeln zunächst ausdrücklich Grün anfordern zu müssen. ProRad ist entsetzt, dass diese eigentlich selbstverständlichen Forderungen, für die es auch gesetzliche Vorschriften gibt, offenbar noch nicht einmal bei einem Neubau umgesetzt werden, bei dem „alles möglich“ ist. Deshalb hat ProRad sich mit den zuständigen Behörden in Verbindung gesetzt, um Verbesserungen für den Radverkehr im Kreuzungsbereich zu erreichen

Im 9-seitigen Schreiben an die zuständigen Stellen – Straßen.NRW sowie Stadt und Kreis Düren, haben wir die Problemstellen detailliert aufgeführt.
Mit Straßen.NRW hatten wir kurz darüber gesprochen, die Verantwortung für die Schilder liegt jedoch bei der Stadt, die hat bisher noch keine Stellung bezogen.

Hier zum Download des Schreibens an die verantwortlichen Planer:
Anschreiben-StraßenNRW-u.a.-wg.-Kreuzung-B56n_B264.pdf

Hier zum Artikel der Dürener Zeitung:
https://epaper.zeitungsverlag-aachen.de/…/article/42245ad55e

2 Gedanken zu „B56n Südlicher Teil eröffnet

  1. Die Radwegebenutzungspflicht entlang der B264 im Kreuzungsbereich mit der
    B56n wurde Anfang Oktober dank des Einwirkens von ProRad aufgehoben.
    Dort, wo ehemals benutzungspflichtige Rad-/Fußwege beschildert waren,
    stehen jetzt ein reine Fußwegschilder mit dem Zusatz „Radfahrer frei“.
    Die Beschilderung wurde einige Tage vor dem Mobilitätsforum geändert.

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