ProRad fordert RS-399n

Bild aus dem Klimaschutz-Teilkonzept, S. 94

Mit RS sind Radschnellwege gemeint. Es handelt sich um ein Konzept, das in das Klimaschutzteilkonzept (2015) aufgenommen wurde. Dieses KSTK wurde damals zumindest im Grundsatz vom Rat beschlossen.
Die Planungen für die B399n sind dagegen schon recht alt, was zum Teil auch daran liegt, dass wegen Bahnangelegenheiten eine lange Pause eingelegt werden musste. Im Juni 2020 hatte ProRad bereits eine Pressemitteilung zur B399n veröffentlicht. Leider konnten die von uns eingebrachten Belange des Radverkehrs in der Planung nur sehr begrenzt berücksichtigt werden. Das ist enttäuschend und nicht zeitgemäß.

Inzwischen haben wir uns aber ganz von dieser Planung verabschiedet. Denn mit den neuen Autobahnanschlussstellen Langerwehe und Merzenich ist bereits eine Teilentlastung des Verkehrs erfolgt, der von Langerwehe kommend ein Ziel östlich von Düren ansteuert – oder umgekehrt. Hinzu kommt, dass Verkehrsstudien immer wieder zeigen, dass mehr Straßen mehr Verkehr nach sich ziehen. Das ist in Zeiten der bereits spürbaren Klimakrise und des unverändert hohen Anteils des Verkehrs an den Emissionen nicht wünschenswert. In einem Schreiben an NRW-Verkehrsminister Krischer haben wir diese unsere Position dargelegt.

Die RS-399n ermöglicht dagegen eine hervorragende und komfortable Verbindung für Pendler zum Bahnhof Düren. Damit auch der Umstieg als komfortabel empfunden wird, sind auf der Nordseite des Bahnhofs hochwertige und sichere Abstellmöglichkeiten erforderlich.
Der Vorteil der RS-399n ist zudem, dass planerische Engstellen wie z.B. an der Papiermühle entfallen.

Zu einer früheren Stellungnahme: https://prorad-dn.de/alle-reden-ueber-die-duerener-nordumgehung/

3 Gedanken zu „ProRad fordert RS-399n

  1. Es ist schon ziemlich erstaunlich welch ein Schattendasein das Klimaschutzteilkonzept in der Dürener Verkehrspolitik, Öffentlichkeit und Lokalpresse führt. Dabei ist das doch eigentlich unser zentrales Verkehrskonzept. Alles andere nimmt Bezug auf das Klimaschutzteilkonzept „Klimafreundliche Mobilität in Düren“ und kalkuliert mit dessen Umsetzung: Masterplan Innenstadt, Luftreinhalte- und oder Lärmaktionspläne, Green City-Masteplan-Gedöns, Koalitionsverträge etc. Nicht zuletzt auch der gerichtliche Vergleich mit der DUH, der uns gerade so an einem Diesel-Fahrverbot vorbei schrammen ließ, wenn ich mich recht entsinne. Nebenbei haben wir ein Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW und eine CDU/CSU-Bundestagsraktion, die gerade die Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (3.0) fordert. Mit Modal Split-Zielen, die eines Blickes ebenfalls wert wären (und mal mit den unseren verglichen werden könnten).

    Höchst seltsam, dass das Thema „Radschnellwege“ gar kein Thema ist in Düren. Nicht minder erstaunlich ist das nebulöse (Nicht-)Argumentieren mit dem Modal Shift, also dem zentralen Ziel des zentralen Verkehrskonzeptes, nämlich den MIV-Anteil am Verkehr zu senken und den Umweltverbund-Anteil zu steigern.

    Liegt die Verschwiegenheit dazu nur daran, dass das ganze Kapitel „Evalution“ im Verkehrskonzept ignoriert wurde und man deshalb überhaupt nicht weiß, welche Maßnahmen welche Effekte hatten? Und wie sich der Modal Split (u.a.) dank Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes verändert hat? Wurde dazu nicht mal eine Stelle aus dem Klimaschutzteilkonzept-Fördertopf geschaffen?

    Ich verstehe es auch aus parteipolitischer Sicht nicht. Als total klimafreundliche und schöpfungswahrende Opposition würde ich einer Koalition, die trotz einstimmiger Ratsbeschlüsse zzgl. Wahlversprechen das zentrale Verkehrskonzept nicht umsetzt, dasselbe täglich vor die Füße werfen und möglichst öffentlichkeitswirksam ankreiden, dass all die versprochenen Fahrradstraßen, Radschnellwege und so weiter und so fort immer noch nicht da sind. Und als Koalition mit wählergegebenen Mehrheiten und klaren Wahlversprechen bzgl. Verkehrsentwicklung würde ich der garstigen Opposition das Klimaschutz-Dings ebenso täglich auf den Tisch legen, wenn sie mal wieder wegen ein paar Parkplätzen oder einer Protected Bike Lane o.Ä. zickig wird. Stattdessen hüllt man die zentralen Ziele des zentralen, einstimmig im Rat beschlossenen Verkehrskonzepts möglichst in Schweigen. Wo bleibt eigentlich die „investigative“ Lokalpresse? Sucht mal im Zeitungsarchiv nach „Klimaschutzteilkonzept“, Klimaschutz-Teilkonzept“ oder „klmafreundliche Mobilität“. Viel Glück!

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